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Tränen-Mädchen
Ich stehe an eine Mauer gelehnt und starre geradeaus auf eine Ecke. In dieser Ecke sitzt ein kleines Mädchen, zusammengekauert, bibbernd in ihrem kleinen, schmutzigen T-Shirt und den kurzen Hosen. Ihre Füße sind nackt.
Menschenmassen strömen an ihr vorbei, blicken auf sie hinab und sehen sie doch nicht, laufen einfach weiter, immer weiter voran.
Das Mädchen hat Tränen in den Augen.
Es tut mir fast leid, dieses Szenario mitanzusehen.
Ihr mageres Gesicht ist von dunklen, blauschimmernden Augenrändern gezeichnet. Rote Prellungen stehen im Kontrast zu dem sonst so toten-bleichen Gesicht.
Ihr Schluchzen übertönt die hastigen Schritte der Kolonne von gefühllosen Riesen, doch niemanden schert es.
Ich starre sie sehr lange an, Gedanken steigen in meinen Kopf empor, Erinnerungen, die immer verborgen hätten bleiben sollen. Eine Träne quetscht sich aus meinem Auge, sucht den Weg in die Freiheit, hinaus aus meinem Körper, rein in die große, grausame Welt. Immernoch ein besserer Unterschlupf als in mir zu sein.
In eben diesem Augenblick tritt mein Kollege aus der Bank heraus. Ich weise ihn kurz auf das kleine Mädchen in der Ecke hin. Er zwingt sich ein Lächeln ab, es soll nett aussehen, und geht an ihr vorüber. Ich quetsche die Träne wieder in mein Auge zurück und folge ihm.
Einige Sekunden später ist sie nichts weiter, als eine verborgene Träne in mir...
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